Hackschnitzellager

Neubau einer Lagerhalle in Havelberg / Waldfrieden

Bauherr: Forstbetriebe Rittergut Todtenkopf

Realisierung: 2019

Für die witterungsgeschützte Lagerung von Hackschnitzeln, einem nachwachsenden Brennstoff (also nicht zu verwechseln mit Jägerschnitzeln) brauchte der Bauherr eine geräumige und luftige Halle. Als Bauplatz bot sich der Standort eines abgerissenen LPG-Stalls an – in unmittelbarer Nähe zum Mischwald, aus dem auch ein Teil des zum Bau verwendeten Holzes stammt.

Wichtig für die Planung war eine schnelle Realisierbarkeit des Projektes. Nachdem vor dem ersten Frost die Bodenplatte entstand, konnten anschließend – auch bei Frost – die Betonstapelsteine von einem ortsansässigen Unternehmer zügig versetzt werden. Die unbewehrten Steine funktionieren statisch wie eine Schwergewichtswand, sind also untereinander nicht verbunden oder vermörtelt und lassen so theoretisch eine problemlose Wiederverwendung zu. Damit sind sie aus Sicht der Nachhaltigkeit jeder Ortbetonwand überlegen.

Auf die dreilagige Betonsteinmauer wurde eine hölzerne Wand- und Dachkonstruktion gesetzt, die maximale Stützenfreiheit in den Lagerboxen gewährleistet. Die Verbindung der Hölzer erfolgte in traditioneller Zimmermannsmanier – also mit Zapfen und Holznagel. Nur wenige Verbindungsmittel aus Stahl kamen zum Einsatz. Handwerkskunst und moderner Holzbau in perfekter Verbindung.

Zum Schutz vor Schlagregen sind die Wände dreiseitig mit einer vertikalen Lattung aus sägerauhen Nadelholzleisten versehen. Die zu 50% offene Verkleidung gewährleistet dennoch eine gute Durchlüftung, die für die Trocknung des Häckselguts notwendig ist. Je nach Blickwinkel und Sonneneinstrahlung erscheint die Außenhaut mal geschlossen, mal offen.

Fotos: Florian Hallmann